Das Arrivalcamp neigt sich schon wieder dem Ende. Total schade, denn die Gruppe ist echt klasse.  Aber heute wurden schon erste Vorbereitungen getroffen, wann wir uns wiedersehen.

Heute Nachmittag steht nichts weiter auf dem Programm, also bleibt viel Zeit zum Schreiben.

Unser Ausflug am Montag nach Bangalore war mehr oder weniger erfolgreich.

Los ging es um 8 Uhr morgens. Wir sind mit 3 Bussen 1 ½ Stunden nach Bangalore City gefahren.  Als wir dann bei der Polizeistation angekommen sind, haben wir erfahren, dass ein Teil der Gruppe die Aufenthaltsgenehmigung heute nicht bekommen wird. Zu diesem Teil gehörte natürlich auch ich. Das Problem war, dass in unserem Visum der kleine Zusatz „ICDE Bangalore“ fehlt. Dieser Zusatz fehlt bei allen, die ihr Visum in Hamburg beantragt haben. Also hieß es für uns 6 Leute warten. Und zwar ziemlich lange warten. Es war eine riesige Warteschlange, in die sich die anderen Freiwilligen einreihen mussten. Gegen Mittag waren dann die Ersten mit ihrer Registrierung fertig, wobei sie gegen Abend nochmal zurückkommen mussten um sich ihre ausgefüllte Genehmigung abzuholen.

Es ging dann wieder per Bus zu einem indischen Restaurant in der Innenstadt von Bangalore. Zum ersten Mal richtige indische Schärfe. Aber ich hatte es mir  viel schlimmer vorgestellt. Zu essen gab es wiedermal Reis mit unterschiedlichen Soßen, dazu eine Art Chapati und als Dessert süße Nudeln, welche wir mit dem sauren Jogurt kombiniert haben. Sehr lecker. Allerdings traten am nächsten Tag bei einigen Magenprobleme auf. So ganz sind wir also doch noch nicht auf diese Art Speisen eingestellt.

Nach dem Essen ging es dann in die Shoppingstraße von Bangalore. Man kann sich nicht vorstellen, welch ein Gewusel das ist. Überall wird gehupt, überall sind Menschen, die einem irgendwas andrehen wollen, irgendwelche Kinder betatschen einen und nebenbei stinkt es wie Sau nach Abgasen. Dazu die Hohe Luftfeuchtigkeit. Einfach eine  super Kombination. Also ich bin nach diesem einen Tag echt froh, dass ich ein wenig außerhalb von Mysore lebe. Wenn ich Lust auf Verkehrschaos, Rumgehube und Streß habe, kann ich in die Stadt fahren, wenn nicht bleib ich einfach in meinem ruhigen Dörfchen.

Da wir ziemlich schnell gemerkt haben, dass wir mit den Mädels nicht allzu schnell vorankommen, haben wir uns nach kurzer Zeit von den Damen getrennt und sind zu dritt weiter. Georg, unser indischer Teamer Pritthi und ich. Super Sache, weil Pritthi genau wusste in welche Läden wir gehen mussten. Gegen Abend stand der offizielle Empfang an. Nur leider hatten wir nicht wirklich festliche Kleidung mitgenommen. Also haben Georg und ich uns ein Paar neue Anzugschuhe, eine Anzughose und ich mir ein Hemd gegönnt. Die Hosen wurden sogar extra für uns umgenäht, waren aber trotzdem für meinen Geschmack noch zu lang.

Gegen halb 5 ging es dann nochmal zurück zum Police-Office, damit die anderen ihre Genehmigung abholen konnten. Wir 6 Hamburger durften mal wieder warten.

Gegen 19 Uhr war dann offizieller Empfang in einem echt noblen Hotel.  Natürlich waren wir mega geschafft vom langen Tag aber wir durften zum ersten Mal ein indisches Fest miterleben. Und wie läuft so ein indisches Fest ab? Richtig erst der offizielle Teil mit langen Reden und Entertainment und gegen späteren Abend dann erst das Essen mit Getränken. Und danach ist das Fest auch beendet. Man bleibt nicht noch gemütlich sitzen, nein man steht auf und fährt heim.

Als Begrüßung haben wir Alle selbst gemachte Blumenketten überreicht bekommen, leider hab ich etwas allergisch auf die Blumen reagiert aber ich fand die Geste klasse. Vor allem steckt hinter diesen Blumen verdammt viel Arbeit.  Unser folk dance sowie unsere beiden Lieder die wir zum Besten gegeben haben,  kamen natürlich gut an.

Das Essen danach war klasse, Buffet mit unterschiedlichen indischen Speisen. Gegessen wurde mit Gabel und Löffel. Messer brauchte man auch nicht. Als Dessert gab es Eis, an dem ich mich erstmal satt gefuttert habe. Wer weiß wann es das nächste Mal Eis gibt.

Gegen 22:30 haben wir dann völlig erschöpft den Heimweg angetreten. Am liebsten wär ich ins Bett gefallen, aber wir haben uns noch mit Fabian, Georg und Marleen einen Film reingezogen.

Am nächsten Tag haben unsere Teamer uns dann ausschlafen lassen und unser Programmpunkt für den Tag bestand dann aus dem Thema: „Wie gehe ich mit Kindern um?“. Dabei durften wir eine echte indische Schulstunde nachspiele. Das Ganze lief einfach nur chaotisch ab und ich bin mal gespannt was passiert wenn Helmut und ich auf einmal vor einer Horde aufgebrachter Kinder stehen. Wird auf jeden Fall tierisch wild.

Heute am letzen Seminartag haben wir noch ein paar Informationen zu unseren Host projects und host families bekommen. Dabei sind die einzelnen Freiwilligen ganz unterschiedlich über ihre baldige Arbeit informiert. Ich habe das Glück, dass ich meinen Vorgänger Matthias kontaktieren konnte und er mir echt schon viel übers Projekt erzählen konnte. Aber Georg zum Beispiel weiß noch nicht mal ob er in einer Gastfamilie wohnt oder im Projekt. Also hat der Tag heute nicht wirklich viel Neues mit sich gebracht.

Unsere Aufenthaltsgenehmigung war aber noch ein wichtiger Punkt. Bei uns läuft es so ab, dass wir erstmal morgen in unsere Projekte fahren. Der ICDE India wartet auf einem Brief der Botschaft. Erst wenn dieser Brief da ist, werden wir kontaktiert und dürfen nochmal den Weg nach Bangalore auf uns nehmen und einen schönen Tag in Bangalore verbringen.

Also morgen gegen 8:00 Uhr fährt erstmal unser Bus ab, dieser bringt uns nach Mysore und von dort geht’s dann weiter in die einzelnen Projekte. Bei mir steigt die Aufregung ,wo ich denn das nächste Jahr so leben werde…

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